Das US-Parlament hält heute zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert eine öffentliche Anhörung zu UFOs ab. Anlass für die Anhörung war ein im Juni veröffentlichter Regierungsbericht, in dem über verschiedene „nicht identifizierte Luftphänomene“ – auch UAPs genannt – berichtet wurde. Es handelt sich um 144 UAPs, die zwischen 2004 und 2021 gesichtet wurden, unter anderem von Piloten der US Navy.
Der Bericht erwähnt kein mögliches „außerirdisches Raumschiff“, sondern betont mögliche Auswirkungen von UAPs auf die nationale und die Luftsicherheit der USA und stellt fest, dass es mehrere mögliche Erklärungen gibt, wie z. B. Trümmer in der Luft oder natürliche atmosphärische Phänomene, aber auch fremde feindliche Systeme oder „ andere“ Gründe Bei 18 Vorfällen berichteten Beobachter von unbemannten Luftfahrzeugen mit ungewöhnlichen Bewegungsmustern, die „fortschrittliche Technologie“ zu demonstrieren schienen – möglicherweise eingesetzt von China, Russland oder einer anderen Nation oder „Nichtregierungsorganisation“.
Der Bericht enthielt jedoch einige UAPs, die zuvor in vom Pentagon veröffentlichten Videoaufnahmen von rätselhaften Objekten am Himmel enthüllt wurden, die eine Geschwindigkeit und Manövrierfähigkeit zeigten, die über die bekannte Luftfahrttechnologie hinausgingen und denen sichtbare Antriebsvorrichtungen oder Flugsteuerungsoberflächen fehlten.
Die Anhörung wird vom Unterausschuss für Terrorismusbekämpfung, Spionageabwehr und Rüstungskontrolle des Repräsentantenhauses abgehalten. Unter den Rednern sind hochrangige Beamte des Verteidigungsministeriums und Vertreter der Marine. „Die Amerikaner müssen mehr über diese ungeklärten Ereignisse erfahren“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, André Carson.
Kein Verdacht auf außerirdische Herkunft
Zwei hochrangige Beamte des Pentagon sagten heute, das Verteidigungsministerium sei bestrebt, die Ursprünge der UAPs zu erklären. Scott Bray, Bray, stellvertretender Direktor des Geheimdienstes der Marine, bestätigte, dass es einige Sichtungen gegeben hat, die noch ungeklärt sind. In einigen Fällen liegen zu der Beobachtung nicht genügend Daten vor, aber es gibt auch eine Handvoll Fälle, in denen mehr Daten verfügbar sind, aber eine Analyse noch nicht feststellen konnte, worum es genau geht. Es gehe dann unerwarteterweise um „Flugeigenschaften“ oder Tarnstrategien, sagte er. Derzeit gebe es jedoch keine Beweise dafür, dass die UAPs außerirdischen Ursprungs seien, sagte Bray.
Wir sind offen für alle Hypothesen und Schlussfolgerungen, auf die wir stoßen könnten. Wir möchten genau wie Sie wissen, was es da draußen gibt.
Stigmatisierung loswerden
„Wir wissen, dass unser Militär mit nicht identifizierten Luftphänomenen zu tun hat, und weil UAPs potenzielle Flugsicherheits- und allgemeine Sicherheitsrisiken darstellen, unternehmen wir gezielte Anstrengungen, um ihren Ursprung zu bestimmen“, sagte Ronald Moultrie, der als Vizesekretär des US-Verteidigungsgeheimdienstes fungiert und Security beaufsichtigt das neue UAP-Ermittlungsteam des Pentagon.
Moultrie und Bray sagten auch, das Pentagon sei bestrebt, das Stigma zu bekämpfen, das mit der Sichtung ungeklärter Flugobjekte verbunden ist, indem es Piloten ermutigt, Meldung zu erstatten, wenn sie solche Phänomene beobachten.
Beide Pentagon-Mitarbeiter gaben an, der Sache auf den Grund gehen zu wollen. „Wir sind offen für alle Hypothesen und Schlussfolgerungen, auf die wir stoßen könnten“, sagte Moultrie, der zugab, dass er ein lebenslanger Science-Fiction-Enthusiast war. „Wir wollen genau wie Sie wissen, was es da draußen gibt.“
Wendepunkt
Der Bericht und die Anhörung stellen einen Wendepunkt für die US-Regierung dar. Jahrzehntelang hat es Sichtungen von nicht identifizierten Flugobjekten und „fliegenden Untertassen“ aus den 1940er Jahren zurückgewiesen, entlarvt und diskreditiert.
Es ist das erste Mal seit über 50 Jahren, dass im Kongress eine öffentliche Anhörung zu diesem Thema abgehalten wird. Das letzte war 1969, als die Air Force ihr Projekt Blue Book UFO-Programm beendete, das keine Erklärungen für die Phänomene liefern konnte.
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