Er will sicherlich nicht mit ihm regieren, aber in einer TV-Debatte ist PVV-Chef Geert Wilders ein sehr willkommener Tischbegleiter für Frans Timmermans. Der Vorsitzende der GroenLinks-PvdA, der seit Tagen unterwegs ist, um die Wähler zu warnen, dass ein rechtes Kabinett kommt, wenn sie nicht für ihn stimmen, hat Wilders am Donnerstagabend sofort scharf angegriffen. „Die Verfassung besagt, dass man alle gleich behandeln muss.“ Wilders tut das nicht. Menschen mit muslimischem Hintergrund sagt er, dass sie weniger seien. Er hat die Sprache mit der Kopflappensteuer, dem Polen-Meldezentrum und „weniger Marokkanern“ bereichert. Und das schon seit neunzehn Jahren. „Angenommen, Sie haben einen 19-jährigen marokkanischen Sohn, er hat sein ganzes Leben lang nichts anderes gehört.“
Wilders wiederum genießt es sichtlich immer, linke Gegner im Raum zu haben: „Frans Timmermans verschenkt die Niederlande an die PvdA-Wähler.“
Oft wurde sie im Vorfeld als das dünnste Eis dieses Wahlkampfs skizziert: die Parteichefdebatte von SBS6, dem Sender, der vor nicht allzu langer Zeit Politik zum Diskussionsthema gemacht hat. Im Gefolge der Talkshow waren vier Parteiführer willkommen Heute drinnen, wo jedes Gespräch von einem Moment auf den anderen entgleisen kann. Darüber hinaus für ein Publikum von mindestens einer Million Zuschauern, die sich nicht unbedingt auf tiefgreifende politische Konfrontationen über Berechnungen, die Freuden eines Verfassungsgerichts oder Mark Ruttes etwas lockere Herangehensweise an das Rechnungslegungsgesetz freuen.
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Aber auch ein Publikum, bei dem die Parteichefs noch etwas zu gewinnen haben, bei dem Sitze erkämpft werden können. Und deshalb sind am Donnerstagabend alle vier da, Omtzigt, Yesilgöz, Wilders und Timmermans, und vor allem letzterer wird nicht vergessen haben, dass er zuvor im selben Studio als „lebensgefährlicher“ Mann bezeichnet wurde.
Dass er in diesem Unternehmen oft allein sein wird, ist schon im Vorfeld klar. Es war bereits klar, dass Wilders und Yesilgöz „über die Rechte“ wollten, mittlerweile äußert auch Omtzigt seine Einwände gegen GroenLinks-PvdA immer offener. Für die NOS-Kamera am Donnerstag: „Es ist ein schwieriger Partner.“ Ein sehr schwieriger Partner. „Bei der Einwanderung, den Steuerplänen … das wird sehr schwierig.“
Der Aufbau bei SBS6: „Normale Niederländer“ diskutieren mit den Parteiführern. Erste Frage aus dem Publikum: Was werden die Referenten tun, um die Wohnungsnot zu lösen? Bauen Sie natürlich Häuser (alle) und begrenzen Sie die Migration (Omtzigt und Yesilgöz), aber auch hier sind es Wilders und Timmermans, die am härtesten aneinander geraten, denn Wilders will damit beginnen, das „Verschenken“ von Häusern an Einwanderer zu stoppen, und zwar im gleichen Atemzug Timmermans wirft ihm vor, die Interessen der Niederländer nicht zu berücksichtigen. ‚Haben Sie Untersuchung angefordert jemals gesehen? Da sehen Sie die Vorteile der multikulturellen Gesellschaft, die Sie so sehr bewundern. Alles Elend und Aggression. Der Niederländer ist am Arsch. Lass die Holländer zuerst gehen.‘
„Er diskriminiert“
Deutlich vehementer als bei seinen bisherigen TV-Auftritten stellt Timmermans fest, dass Wilders die Menschen weiterhin als Ausländer betrachte, auch wenn sie schon seit drei Generationen hier seien. „Genau aus diesem Grund sollte es Wilders niemals gestattet sein, die Bedienelemente zu berühren.“ Er diskriminiert.‘
Unmittelbar danach zeigt sich, dass Timmermans auch der einzige Befürworter des Verteilungsgesetzes ist, das Asylbewerber gerechter auf die Kommunen verteilen soll. „Wir sollten uns nicht ausbreiten, wir sollten einen Asylstopp einführen“, sagt Wilders. „Die Zahl muss zunächst reduziert werden“, sagt auch Yesilgöz. „Sie sagen weniger, aber sie sagen nicht wie“, wendet Timmermans ein. „Wir leben in einer unsicheren Welt.“ „Ich bin stolz, dass die Niederlande den Flüchtlingen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, sagen: Sie sind hier willkommen.“
Verschwinden regionaler Krankenhäuser
Das bleibt nicht den ganzen Abend der Ton. „Es ist gut, dass Probleme hier sehr direkt besprochen werden“, urteilt Omtzigt scherzhaft über seine Gesprächspartner. Aber Yesilgöz meint immer noch, dass es für die Zuschauer etwas langsamer gehen sollte. „Hier wird etwas zu viel gleichzeitig geschrien.“ Über das drohende Verschwinden der regionalen Krankenhäuser scheinen sich die vier dann weitgehend einig zu sein: Das dürfe nicht passieren. Die Wartelisten für die psychologische Betreuung müssen kürzer und die Arbeitsmigration deutlich stärker reguliert werden. Jeder möchte, dass Heerlen ein eigenes Krankenhaus hat.
Dass es hier aber nicht um ein Viererkabinett geht, ist längst klar, ebenso wenig wie die Tatsache, dass es in den kommenden Tagen häufig um Pieter Omtzigt gehen wird, der bald grundsätzliche Weichenstellungen in der Aufstellung treffen muss. Geert Wilders erhöht den Druck noch einmal: „Sie schließen mich jetzt aus, Herr Omtzigt, aber nicht Herrn Timmermans.“ Auf diese Weise öffnen Sie GroenLinks und PvdA die Tür weit.“