Fast ebenso beeindruckend wie die Verbreitung politischer Parteien ist die Vielfalt der politischen Erklärungen in aktuellen Sendungen und Talkshows. An wen sollten wir uns wenden, um am 22. November gut vorbereitet zu sein?
Der politische Reporter ist nicht mehr ausschließlich ein Nachrichten- oder Zitatjäger, sondern muss vor allem möglichst klar und deutlich erklären, was vor sich geht. Wenn Den Haag die Hauptdomäne ist, ist Hilversum jetzt der zweite Heimathafen. Der politische Reporter und Dolmetscher setzt sich neben den Moderator Nachrichtenstundeim Taubenschlag von Auf 1oder an der Bar um Heute drinnen. Eine Kabinettskrise, ein aufsehenerregender Antrag oder ein neuer Parteichef müssen mindestens ebenso spektakulär und kontrovers begründet werden.
Aber welche Geschmacksrichtungen gibt es in der niederländischen kulinarischen Landschaft? De Volkskrant wirft einen genaueren Blick auf die sieben wichtigsten politischen TV-Sender.
Über die Autoren
Hassan Bahara ist seit 2021 Medien- und Kulturredakteur für de Volkskrant. Alex Mazereeuw schreibt für de Volkskrant über das Fernsehen.
Dieser Zwijndrecht-Richter erlangte im Jahr 2021 nationale Berühmtheit, indem er den Premierminister sehr hart verfolgte laufen. Der Durchbruch im Fernsehen war für den BNR-Reporter unvermeidlich, und bevor wir uns versahen, wurde Van Groningen Kneipenmanager bei Heute drinnen. Dort zeichnete er sich dadurch aus, dass er die Politik sehr fröhlich machte, und so rekrutierte ihn Omroep WNL (der Sender der „Spaß-Rechten“) ausschließlich als Reporter und als ständigen politischen Dolmetscher. Auf 1. Van Groningen hat mittlerweile etwa achtzig Mal gespielt.
Dabei spielt es oft keine Rolle, wie schwer das Thema ist: Van Groningens Mundwinkel machen immer automatisch eine Lockenbewegung, wenn es um Anträge, Parteiführer oder Haager Intrigen geht. Normalerweise hat er seine Quellen in Ordnung (das nennt man „Dinge in Den Haag hören“) und ist das Paradebeispiel für den Dolmetscher, der Politik hauptsächlich als Top-Unterhaltung betrachtet. Dieser Blick erfordert einfach viel Pathos, gespieltes Staunen und ansteckenden Enthusiasmus, und damit könnte man Van Groningen als den Evert ten Napel unter den Den Haager Interpreten bezeichnen.
So verliebt wie ein Pudel in einen Knochen fallen kann, so sehr kann sich Arjan Noorlander in politische Krisen verlieben. Als ein Beamter vorsichtig das Wort „Kabinettskrise“ durch die Flure von Den Haag flüstert, ist Noorlander dabei Nachrichtenstunde oft nicht aufzuhalten. Der Blick geht in die ernste Unendlichkeit, die Sätze werden möglichst staccato gesprochen und Noorlander tummelt sich wie ein brünstiges Reh in unsere Wohnzimmer. Als das Kabinett Anfang des Jahres fällt, scheint Noorlanders Beispiel der Turbo-Interpretation ihm fast den Atem zu rauben. Für ihn ist politische Interpretation Spitzensport.
Ein Hauch von politischem Anzeigetafel-Journalismus ist Noorlander nicht fremd. Bei der Diskussion von Debatten geht es bei seiner Interpretation beispielsweise um „Erzielen“ und „Angreifen“. Damit ist Noorlander sicherlich nicht allein: In vielen Fällen unterscheidet sich der politische Dolmetscher kaum vom Fußballanalysten. Wir müssen warten, bis Rafael van der Vaart über die Änderungsagenda von Pieter Omtzigt nachdenkt.
Der Heute drinnenpub erweist sich als äußerst erfolgreiches Sprungbrett für politische Interpretationstalente. Ek (28) und Hagens (31), aus dem Stall der Reporter Herz der Niederlandefungieren regelmäßig als politische Dolmetscher an der Bar und werden in dieser Funktion unter anderem mit der Faktenprüfung des Stammgastes Johan Derksen beauftragt, der sich nicht immer durch inhaltliche Sachkenntnis zurückhalten lässt.
In einer (politisch) offenen Talkshow wie Heute drinnen Es ist eine ziemliche Herausforderung, neutral zu bleiben, aber Ek und Hagens kämpfen sich oft durch die vorhersehbaren Positionen und wagen es sogar, De Grote Derksen mit einiger Regelmäßigkeit zu widersprechen. Dieser jugendliche Eifer ist auch in Den Haag spürbar: Premierminister Rutte wurde mehrfach getroffen irritiert durch Fragen der beiden, und Ek wurde sogar in einen hineingezogen Aufstand mit dem FvD-Abgeordneten Gideon van Meijeren, der – nach Aussagen in VI – des „Abwasserjournalismus“ beschuldigt.
Krone NRCRedakteur Tom-Jan Meeus als Tischgast bei jeder Talkshow und zwingen alle anderen Politikdolmetscher zu einem Kurzpraktikum beim Trauzeugen. Dieser Gedanke kommt mir in den Sinn, nachdem ich Meeus Anfang Oktober bei der Arbeit gesehen habe Khalid & Sophie. Meeus, Gewinnerin des Anne-Vondeling-Preises für politischen Journalismus im Jahr 2015, ist zu Gast, um im Untersuchungsausschuss zur Betrugspolitik das Vorgehen von Premierminister Rutte zu erläutern.
Was folgt, ist ein meisterhafter Vortrag über politische Geschichte. Um den Skandal um Sozialleistungen zu verstehen, müssen wir Rutte über die Schulter schauen, argumentiert Meeus, und in die 1970er Jahre zurückgehen. Ein junger, vielversprechender VVD-Politiker namens Hans Wiegel macht Betrugspolitik zum ersten Mal zu einem politischen Thema. Nicht ohne Wahlerfolg. In den folgenden Jahrzehnten wird es immer strenger, immer strenger, und am strengsten wird es, wenn es fremdenfeindlichen Politikern gelingt, Sozialhilfebetrug nur Minderheiten zuzuschreiben. Man könnte meinen, die Sozialdemokraten, Verteidiger der Schwachen, schauten hin und rührten kaum einen Finger.
Plötzlich versteht man alles: wie lange die Vorgeschichte der Sozialhilfeaffäre gedauert hat, wie widerlich rassistisch die Grundlagen dieser Politik sind.
Meeus war in dieser TV-Staffel nur einmal zu Gast Khalid & Sophie gewesen. Zuvor war er ein häufiger Auftritt bei DWDD, M (das Programm von Margriet van der Linden) und Außerhalb des Gerichts. Vielleicht haben seine wenigen TV-Auftritte damit zu tun, dass er dabei ist NRC erklärt Politik nicht mehr wöchentlich, sondern nimmt sich Zeit und Raum für große politische Recherchegeschichten. Raus aus der Zeitung, raus aus dem Kopf, das ist die Politik vieler Fernsehredakteure. Im Fall von Tom-Jan Meeus wäre das schade, denn er hält sich angenehm auf Distanz zum politischen Tagesgetümmel und deutet die Dinge etwas tiefer als seine Kollegen.
Du wirst immer sehen: Baue dich auf Der Telegraph Nachdem Sie jahrelang an einem Profil als politisches Gesicht der Zeitung gearbeitet haben, werden Sie bei Ihrem ersten Auftritt zum Dolmetscher Heute drinnen mit einem lebensgroßen konfrontiert Schwanz umarmen. Glücklicherweise bleibt De Winther selbst unter den härtesten Umständen stoisch. Insbesondere mit Heute drinnen Er wirkt wie ein Fisch im Wasser: Er nimmt mühelos an der Tombola der Gesprächsthemen der Sendung teil, und wenn es um Politik geht, hält er seine Geschichten klar und mit einem charakteristischen Hauch von Zynismus.
De Winther scheut sich sicherlich nicht, hier und da ein paar Worte zu sagen, lässt sich aber nie dazu verleiten, dem Populismus seines Tischnachbarn Derksen (auf Niederländisch) allzu sehr zu folgen. Heute drinnenIm Universum erweist sich der Interpret in erster Linie als Faktenprüfer. De Winthers Lieblingsthema: die Krisen progressiverer Parteien wie D66. Dort scheint er manchmal sein sardonisches Lächeln etwas breiter zur Schau zu stellen.
Während viele Talkshow-Dolmetscher viel Spielraum für eine freiere Interpretation haben, sind NOS-Reporter eher an ihre neutrale Rolle gebunden. Es NOS-Nachrichten ist einfach nicht der Ort, an dem man zwischen Dick Huggers und älteren Meinungsmachern steht, und daher muss das klassische „Quergespräch“ mit den Moderatoren so neutral und klar wie möglich sein.
Glücklicherweise stehen den NOS-Bannern mit Vlogs und Podcasts inzwischen andere Medienkanäle zur Verfügung, mit denen sie oft ein deutlich jüngeres Publikum erreichen. Van der Wulp und De Rooy erstellen beispielsweise die beliebte YouTube-Vlog-Serie Rundgang durch den Binnenhof in dem sie mit einem Moderator (zuerst Herman van der Zandt, jetzt Gerri Eickhof) durch Den Haag laufen, um die politische Woche zu feiern bissig und nimm es auf die leichte Schulter. Und dann kreiert Van der Wulp gemeinsam mit Einer heute-Auch Kollege Joost Vullings macht den Podcast Die Stimmung, in dem der Ton der Dolmetscher noch unbeschwerter wird und die politische Interpretation zu einem gemütlichen Freitagnachmittag-Drink wird. Es wird sich wie eine Befreiung anfühlen.
„Was glauben Sie, ist Yesilgoz ein geeigneter Premierministerkandidat?“
Floor Bremer, bewährt als politischer Reporter RTL-Nachrichten, rührt sich nicht. Eine persönliche Meinung über die mögliche Eignung eines Politikers für das Amt des Premierministers? Auf keinen Fall dass sie sich dazu verführen lässt.
Bremer, regelmäßiges Gesicht bei RTL-Talkshows wie z Jinek, Humberto, Renze Und Beau, erhält die Frage im Programm Renze am Sonntag. Bremer antwortet nicht mit „Ich denke“, sondern mit „Ich denke“ und zählt dann einige objektiv beobachtbare Eigenschaften von Yesilgoz auf. Dass die Beamten die Arbeitsmoral von Yesilgoz in höchsten Tönen loben und dass Yesilgoz in einem Ministerium (Sicherheit und Gerechtigkeit) überlebt, in dem viele ihrer Vorgänger unrühmlich starben.
Es ist Bremer durch und durch. Natürlich gibt es irgendwo eine Meinung über Yesilgoz, aber das Bedürfnis, diese auszudrücken, ist ihr völlig fremd. Sie findet nichts, sie erzählt lieber, was sie in Den Haag aufschnappt, was es zu beobachten gibt. Eine Erleichterung in einer Fernsehwelt, in der die Äußerung starker Meinungen, egal wie dumm, ein Garant für einen festen Platz an den Getränketischen ist.
Nun die schlechte Nachricht: Eines Tages werden wir Bremer an Amerika verlieren. Dort hat sie schon einmal gearbeitet und wartet nun darauf, dass ihr RTL-Kollege und US-Korrespondent Erik Mouthaan Platz macht.