Die flämische Regierung fordert Vorrang bei der Kinderbetreuung berufstätiger Eltern

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Die flämische Regierung erwägt zunehmend, Arbeitnehmern in der Kinderbetreuung Vorrang einzuräumen. Allerdings seien zusätzliche Investitionen noch nicht beschlossene Sache, schreibt Het Nieuwsblad.

Sowohl Open VLD, N-VA als auch CD&V sind sich einig, dass Berufstätige früher Anspruch auf Kinderbetreuung haben sollten. Im Prinzip besteht diese Priorität bereits, aber laut Het Nieuwsblad haben verschiedene Regierungsquellen darauf hingewiesen, dass dies in der Praxis nicht immer so funktioniert. Beispielsweise haben Einrichtungen, die nur einen Grundzuschuss erhalten, die Freiheit, ihre Plätze nach eigenem Ermessen zu besetzen.

Darüber hinaus sagte der Professor für Familienpädagogik Michel Vandenbroeck von der Universität Gent gegenüber der Zeitung, dass Kinder von Berufstätigen bereits eine Mehrheit von fast 80 Prozent in der Kinderbetreuung ausmachen. Er weist darauf hin, dass die Reservierung von Plätzen für die Kinder von Arbeitnehmern weitere Hindernisse für die Erwerbsbeteiligung schaffen könnte.

Mehr Investitionen

„Wer die Erwerbsbeteiligung erhöhen will, muss auch Stellen für Arbeitssuchende schaffen. Diese Menschen könnten sonst ein Angebot des VDAB für einen Job oder eine Ausbildung nicht annehmen“, fährt Vandenbroeck fort. „Ein Arbeitgeber wird nicht immer ein halbes Jahr warten können, bis ein Platz in der Kita frei wird.“

Der Professor stellt außerdem fest, dass es schlichtweg zu wenige Plätze in der Kinderbetreuung gebe und Investitionen nötig seien. Für Letzteres herrscht laut Het Nieuwsblad innerhalb der flämischen Regierung weniger Einstimmigkeit. Die N-VA fragt sich, ob der Verwendung des Geldes genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird, denn trotz zusätzlicher 115 Millionen Euro für die Kinderbetreuung sind 2.000 Plätze verschwunden. CD&V hingegen will, dass das Budget für den Sektor in den kommenden Jahren von 800 Millionen auf 2 Milliarden Euro steigt.



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