Rutte und Kaag auf Betteltour entlang der Opposition, um eine Haushaltslücke von 20 Milliarden zu schließen

Rutte und Kaag auf Betteltour entlang der Opposition um eine


Mark Rutte (VVD) und Sigrid Kaag (D66) nach einer Parlamentsdebatte zum Gründungsprozess.

Das Kabinett bemüht sich dringend um eine Senatsmehrheit für seine jüngsten Haushaltspläne. Die Finanzministerin muss ihr Frühjahrsmemorandum spätestens am 1. Juni dem Repräsentantenhaus vorlegen. Die zwischenzeitliche Anpassung des Staatshaushalts fällt diesmal recht drastisch aus, denn rund 20 Milliarden Euro an finanziellen Rückschlägen hat das Kabinett seit seinem Amtsantritt bereits kassiert. Ministerin Kaag muss im Frühjahrsmemorandum darlegen, wie sie diese Haushaltslücke schließen will. Die vier Koalitionsparteien haben dazu eigene Vorstellungen, müssen aber mit der Opposition konklavieren, um die erforderliche Mehrheit im Senat zu arrangieren. Und so müssen die Minister auf Betteltour gehen.

Ein Glas Wasser bei Wybren van Haga

Sylvana Simons ist die erste Oppositionsführerin, die die Premierministerin und die Schatzmeisterin am Montagmorgen um 10 Uhr in ihrem Zimmer empfängt. „Es war ein konstruktives Gespräch, in dem wir uns über gemeinsame Prioritäten ausgetauscht haben“, sagte der Bij1-MP anschließend. Simons‘ Schwerpunkte sind die Armutsbekämpfung und die Verringerung der Vermögensungleichheit. Sie ist auch der Meinung, dass mehr Geld für die Jugendpflege ausgegeben werden sollte. „Mein Eindruck ist, dass wir das teilen“, sagt sie zum Meinungsaustausch mit Kaag und Rutte. Was Simons aber nicht gefällt, ist die beschleunigte Aufstockung des Verteidigungshaushalts, die das Kabinett auf Wunsch einer großen parlamentarischen Mehrheit plant. „Das war der größte Widerspruch während des Gesprächs.“

Der Kontrast zum nächsten Oppositionsführer ist krass. Unmittelbar nach ihrem Besuch in den Büros von Bij1 trinken Kaag und Rutte ein Glas Wasser bei Wybren van Haga. Die Absicht der Regierung, der Armee ein kleines Extra zu geben, kommt beim Vorarbeiter des BVNL gut an. Zwar dürften die Koalitionsparteien nicht mit ihm sein, wenn sie die Steuern für Unternehmer und Vermögende erhöhen wollen, wie Sylvana Simons fordert.

Auch van Haga spricht von einem „guten Gespräch“ mit der zweiköpfigen Kabinettsdelegation. Seinen Angaben zufolge waren Rutte und Kaag sehr an seinem Vorschlag interessiert, das Groninger Gasfeld einfach auszupumpen. ‚Darin sind noch 1.000 Milliarden Euro Erdgas enthalten.‘ Van Haga behauptet, dass dies sicher durchgeführt werden kann, wenn NAM den Druck im Gasfeld mit Wasserinjektionen aufrechterhält. Das ehemalige FvD-Mitglied sagt, er habe seine Besucher darüber hinaus darüber informiert, dass sie aufhören müssten, „die besten Bauern der Welt von ihrem Land zu vertreiben, um ein erfundenes, nicht existierendes Stickstoffproblem zu lösen“.

„Neue Führungskultur“

Die Chance, dass Rutte und Kaag bereit sind, ihren Stickstofffonds von 25 Milliarden Euro zu schließen, um Van Haga zu gefallen, oder ihre Militärinvestitionen streichen, um Simons zu besänftigen, muss als gering eingeschätzt werden. Schließlich haben Bij1 und BVNL keine Sitze im Senat. Die Koalition braucht sechs weitere Senatoren. Nur GroenLinks (8), JA21 (7) und PvdA (6) können diese Stimmen selbst bereitstellen.

Trotzdem werden die Vorsitzenden von D66 und VVD in dieser Woche alle Oppositionsparteien abtreten, schon um zu zeigen, dass sie alle ernst nehmen – im Sinne einer „neuen Verwaltungskultur“. Rutte sagte vorhin, er suche nach „möglichst breiter Unterstützung“ für die Kabinettspläne, und die Kleinen könnten dabei natürlich helfen. Am Mittwoch um halb zwei werden Kaag und Rutte bei einem Pitcher Caroline van der Plas (BBB) ​​erwartet. Pieter Omtzigt „überlegt noch“, ob er Kaags Einladung annimmt, denn „ich ziehe es vor, die Diskussion öffentlich im Haus zu beginnen“.

Verhandeln Sie mit einem Mund

Simons und Van Haga sind die einzigen, die bereits am Montag an der Reihe sind. Kaag und Rutte führen mittwochs die meisten Gespräche. Anschließend sprechen sie unter anderem mit Lilian Marijnissen (SP), Joost Eerdmans (JA21) und Thierry Baudet (FvD). SGP-Parteivorsitzender Kees van der Staaij empfängt das Kabinettsduo am Donnerstagvormittag. Der wichtigste Termin ist für Mittwochnachmittag um ein Uhr angesetzt: Dann sitzen Kaag und Rutte mit der PvdA zusammen, um die Wunschliste von Attje Kuiken und Jesse Klaver durchzugehen. PvdA und GroenLinks sprechen bei den Verhandlungen mit einer Stimme.

Küken hinzugefügt WNL am Sonntag eine erste Verhandlungsvoraussetzung auf dem Tisch. PvdA und GroenLinks wollen den gesetzlichen Mindestlohn auf mindestens 14 Euro pro Stunde erhöhen. Kuiken weiß bereits, wie sie und Klaver das Milliardendefizit im Haushalt schließen wollen: Wohlhabende Niederländer müssen in Box 2 und Box 3 mehr Steuern zahlen.



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