Kein Anstieg der Kurzzeitkrankschreibungen seit Abschaffung der Tageskrankschreibung, zeigt HR-Unternehmensanalyse

1683176169 Kein Anstieg der Kurzzeitkrankschreibungen seit Abschaffung der Tageskrankschreibung zeigt HR Unternehmensanalyse.7

„Beschäftigte kehren häufiger direkt nach ihrem Ausfalltag zur Arbeit zurück, während sie mit einer Krankschreibung meist noch ein paar Tage länger zu Hause bleiben würden“, sagt Acerta. Kurzfristige Fehlzeiten am Arbeitsplatz (weniger als ein Monat krankheitsbedingte Fehlzeiten) waren in den vergangenen drei Monaten um fast fünf Prozent niedriger als im Vorjahr. Im ersten Quartal dieses Jahres gingen 3,4 Prozent der Arbeitsstunden durch kurzfristige Fehlzeiten verloren, 2022 waren es noch 3,6 Prozent. Gleichzeitig gab es im ersten Quartal 2023 weniger kranke Menschen am Arbeitsplatz. 72,6 Prozent der berufstätigen Belgier waren in den letzten Monaten keinen einzigen Tag krank, verglichen mit nur 70,5 Prozent im Vorjahr.

Seit der Abschaffung der Krankschreibung von einem Tag gewinnt die Krankschreibung von genau einem Tag an Bedeutung. In den ersten drei Monaten dieses Jahres waren 10,9 Prozent der Beschäftigten ein- oder mehrmals für genau einen Tag krankgeschrieben. 2022 waren das 10,6 Prozent und im Coronajahr 2021 waren es 9,3 Prozent. Auch die Zahl der Mitarbeiter, die tatsächlich einen Tag krank zu Hause blieben, stieg von 2,4 Prozent im ersten Quartal 2022 auf 3,0 Prozent im ersten Quartal 2023.

„Wir verstehen, dass Arbeitgeber der Abschaffung der Krankmeldung misstrauisch gegenüberstehen, aber dies muss nuanciert werden, wie unsere ersten Ergebnisse zeigen“, sagt Mien Vanhegen, Expertin für psychisches Wohlbefinden bei Acerta Consult. „Für Unternehmen ist und bleibt es wichtig, gegenseitiges Vertrauen zu ihren Mitarbeitern aufzubauen und davon auszugehen, dass Mitarbeiter das System nicht missbrauchen. Eine starke Anwesenheitspolitik, die darauf abzielt, Fehlzeiten zu thematisieren, zu sensibilisieren und zu aktivieren, ist dabei unverzichtbar.“

Abschließend fordert Acerta Unternehmen auf, Fehlzeiten mit und ohne Krankmeldung noch besser zu erfassen, damit die Wirkung der neuen Maßnahme auch längerfristig deutlich wird.



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