Wie Putin seinen größten Fehler immer schlimmer macht

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Wladimir Putin startete die Invasion der Ukraine ohne einen Oberbefehlshaber. Ein großer Fehler, wie sich herausstellte. Er versuchte immer wieder, diesen Fehler zu korrigieren, machte aber alles noch schlimmer, analysiert die amerikanische Denkfabrik „Institute for the Study of War“ (ISW).

Der russische Präsident ließ seine Armee im Februar letzten Jahres ohne klare Befehlskette in das Nachbarland einmarschieren. Er zögerte, einen Oberbefehlshaber zu ernennen. Und von da an versuchte er mehrmals, diesen Fehler zu korrigieren, wobei er jedes Mal die Kommandostrukturen der russischen Armee schwächte. Das schreibt das Nachrichtenportal des deutschen Magazins „Focus“ auf Basis des jüngsten Berichts des „ISW“.

Ursprünglich wollte sich Putin als Oberbefehlshaber und Drahtzieher des Einmarsches in die Ukraine profilieren, so die Militärexperten der „ISW“. Russische Militärpläne, die den Ukrainern in die Hände fielen, zeigten, dass der Kreml damit rechnete, Kiew in wenigen Tagen zu erobern. Dann hätte Putin die Federn auf seinen Hut stecken können.

Wladimir Putin © ANP/EPA

Laut Militäranalysten wollte er vielleicht keinen schnellen Erfolg, der einem Militärkommandanten zugeschrieben wird – aber er wollte. Dies geschah zum Beispiel Joseph Stalin im Zweiten Weltkrieg. Er beneidete die Heldentaten und den Ruhm des sowjetischen Generals Georgi Schukow.

Wie bei Stalin dürfte auch die mangelnde militärische Erfahrung zu Putins Entscheidung beigetragen haben, nicht gleich einen Oberbefehlshaber zu ernennen, sagen die ISW-Experten. Er versuchte mehrmals, diese Entscheidung zu korrigieren. Beispielsweise mussten die berüchtigten Generäle Aleksander Dvornikov („The Slaughter of Syria“) und Sergey Soerovikin („General Armageddon“) General Valeri Gerasimov weichen, der die Invasion schließlich zu einem erfolgreichen Abschluss bringen sollte.

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Doch bisher konnte keiner der ernannten Führer das Blatt nachhaltig wenden, denn auch Putins erfolgreichste Hardliner im Krieg in Syrien konnten in der Ukraine keine besonderen Erfolge verbuchen. Und wie die Militärexperten der „ISW“ betonen, erschwert der ständige Wechsel der Heeresführung eine erfolgreiche Kriegsführung nur noch mehr.

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