Klimabericht WMO: "Der negative Trend kann unabhängig vom Klimaschutz bis in die 2060er Jahre anhalten"

„Der negative Trend wird sich wahrscheinlich bis in die 2060er Jahre fortsetzen, unabhängig vom Erfolg bei der Begrenzung der globalen Erwärmung“, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die vergangenen acht Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, mit Temperaturen im Jahr 2022, die 1,15 Grad Celsius über dem Durchschnitt der 1850er bis 1900er Jahre lagen. Europas Gletscher schmolzen schneller als je zuvor, ebenso wie das Meereis in der Antarktis, während der Meeresspiegel Rekordhöhen erreichte. „Alle Indikatoren sind negativ“, sagte Taalas unverblümt.

Wetterphänomene wie El Niño und La Niña haben in den vergangenen drei Jahren für Abkühlung gesorgt. Aber laut Taalas bewegt sich El Niño auf eine „neutrale Phase“ zu, die bis Ende dieses Jahres erreicht werden soll. „Je nachdem, wie lange El Niño andauert, besteht die Chance, dass der Temperaturrekord im nächsten Jahr erneut gebrochen wird“, so Taalas weiter. „Bisherige Schätzungen zeigen, dass bei einem nachfolgenden El Niño die Jahrestemperatur mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent vorübergehend über 1,5 Grad Celsius steigt, die im Pariser Klimaabkommen festgelegte Untergrenze.“

El Niño ist für eine periodische Erwärmung des Ozeanwassers verantwortlich, wodurch sich die Erde erwärmt. La Niña macht physikalisch das Gegenteil. Es kühlt vorübergehend den pazifischen und atlantischen Bereich. Diese Abkühlung ist dann mit Änderungen in der tropischen atmosphärischen Zirkulation wie Wind, Druck und Niederschlag verbunden.

Die globalen Ozeane waren letztes Jahr die heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen

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