Das afghanische Personal der UNAMA, der UN-Mission in Afghanistan, bleibt aus Solidarität mit ihren Kolleginnen vorerst zu Hause. Sie tun dies aus Protest gegen die Anordnung des Taliban-Regimes, dass Frauen nicht mehr für die UN im Land arbeiten dürfen.
In einer Erklärung vom Dienstag verurteilt UNAMA erneut die Entscheidung der Taliban. Das Verbot ist laut UNO Teil einer Reihe von Maßnahmen der Taliban, die die Teilhabe von Frauen und Mädchen am Großteil des öffentlichen Lebens Afghanistans stark einschränken sollen. „Dieses Verbot ist nach internationalem Recht, einschließlich der UN-Charta, illegal, und deshalb können die Vereinten Nationen nicht gehorchen“, sagt UNAMA.
August 2021 übernahmen die Taliban die Macht in Afghanistan. Unter der Herrschaft der Extremisten verlieren Mädchen und Frauen immer mehr Rechte und Freiheiten. Zum Beispiel haben sie jetzt nur noch sehr eingeschränkten Zugang zu Bildung und Arbeitsplätze für Frauen verschwinden. Im Dezember wurde ein Verbot für weibliches Personal bei Nichtregierungsorganisationen (NGOs) eingeführt, das international auf Kritik stieß.
Mit dem Verbot zwingen die Taliban die Vereinten Nationen zu einer „schrecklichen Wahl“ zwischen dem Verbleib im Land und der Hilfe für das afghanische Volk oder der Verteidigung der Werte, die die Mission wahren soll.
Verletzung der Menschenrechte
Die Frauenarbeit bei den Vereinten Nationen wurde nach Einführung des Verbots fortgesetzt. Nach Angaben der UN-Mission handelt es sich bei der Verlängerung des Verbots nicht nur um eine vorsätzliche Diskriminierung. Die Maßnahme „fordert die Fähigkeit der Bevölkerung heraus, den Zugang zu lebensrettender Hilfe und Dienstleistungen aufrechtzuerhalten“ und verstößt daher laut UNAMA gegen die Menschenrechte
Roza Otunbayeva, Leiterin der UN-Mission, wird die Mission bis zum 5. Mai evaluieren lassen. Die nationalen UN-Mitarbeiter der Mission, Frauen und Männer, wurden angewiesen, bis auf einige Ausnahmen für wichtige Aufgaben in der Zwischenzeit nicht in UN-Büros zu kommen. Während des Bewertungszeitraums bereitet sich die UNAMA auf alle möglichen Ergebnisse der Bewertung vor. Es sollte klar sein, dass die negativen Folgen dieser Krise für das afghanische Volk in der Verantwortung der De-facto-Behörden liegen werden.
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