„Das ist eine historische Woche“, sagte Stoltenberg am Montag. „Morgen werden wir Finnland als 31. Mitglied begrüßen.“ Am Dienstag jährt sich mit der Unterzeichnung des Nordatlantikvertrags in Washington auch der 75. Jahrestag der NATO-Gründung.
In der vergangenen Woche stimmten zuerst Ungarn und dann die Türkei, die letzten beiden der dreißig Mitgliedsstaaten, dem Beitritt Finnlands zu. „Jetzt haben alle 30 Verbündeten das Beitrittsprotokoll Finnlands ratifiziert“, sagte Stoltenberg. Am Dienstag findet im NATO-Hauptquartier eine Zeremonie statt, bei der die finnische Flagge vor dem NATO-Gebäude gehisst wird.
Ursprünglich hatte Finnland gehofft, zusammen mit dem benachbarten Schweden der NATO beizutreten. Aber sowohl Ungarn als auch die Türkei weigern sich vorerst, die schwedische Mitgliedschaft zu unterstützen. Stockholm selbst hofft noch auf einen Beitritt, bevor im Juli ein großer Nato-Gipfel in Vilnius beginnt. Laut Stoltenberg wird die Mitgliedschaft Finnlands auch die Sicherheit Schwedens erhöhen.
Finnland hat wie Schweden lange geschworen, keinem Militärbündnis beizutreten, änderte aber seine Position nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Finnland teilt eine 1.300 km lange Grenze mit Russland. Die NATO-Mitgliedschaft bedeutet, dass Finnland Unterstützung von den anderen Mitgliedern erhält, sollte Russland es wagen, in das Land einzudringen. Durch den Beitritt Finnlands wird sich die Grenze zwischen der NATO und Russland mehr als verdoppeln.