Dünn besiedelte Gebiete würden bei der Geldverteilung zu wenig berücksichtigt, sagte Ministerpräsident Rutte am Montag in Reaktion auf den Bericht Jede Region zählt!. Forscher aus drei Beiräten (dem Rat für Umwelt und Infrastruktur, dem Rat für öffentliche Verwaltung und dem Rat für öffentliche Gesundheit und Gesellschaft) plädieren dafür, dass die Regierung mit den Unterschieden zwischen den Regionen unterschiedlich umgehen sollte. Das Wohlstandsgefälle sei „grundsätzlich nicht zu rechtfertigen“.
Die Gemeinden mit den höchsten durchschnittlichen Haushaltseinkommen liegen allesamt im Westen des Landes. Die Forscher geben an, dass die Regierung hauptsächlich in bereits wirtschaftlich starke Regionen wie den Ballungsraum Randstad und die Region Eindhoven investiert.
Der Hausarzt ist für viele Bürger nicht mehr um die Ecke; Die durchschnittliche Entfernung beträgt oft rund 2 Kilometer in der Nähe der Landesgrenzen. Auch andere Einrichtungen wie Krankenhaus, Grundschule und Supermarkt verschwinden zunehmend aus dem Dorfleben.
In den ehemaligen Torfkolonien und im Norden von Limburg ist die Lebenserwartung 4 bis 5 Jahre niedriger als anderswo. Noch größer sind die Unterschiede, wenn man die Lebenserwartung bei guter Gesundheit betrachtet. Ein Einwohner von Kerkrade kann mit durchschnittlich weniger als 60 gesunden Jahren rechnen, in vielen Gemeinden sind es über 10 Jahre mehr.
Bereits 2016 hätten die Bewohner am Rande des Landes deutlich weniger Vertrauen in das Repräsentantenhaus als im Rest des Landes, berichten die Forscher. 2023 bestätigte sich dieses Bild an den Wahlurnen. BBB, FvD, PVV, JA21 und BVNL, die als Protestparteien gelten, ziehen außerhalb der Randstad und außer in Studentenstädten viel mehr Wähler an.