Bürgerkrieg am Mittwoch, 15. März, in Neapel vor und nach dem Champions-League-Heimspiel gegen die Eintracht in Frankfurt, das die Azzurri mit 3:0 gewannen und damit in die nächste Runde einzogen. Zusammenstöße in der Innenstadt zwischen neapolitanischen und deutschen Fans vor dem Spiel zum Schrecken von Passanten und Händlern. Spannung auch am Ende des Spiels, das von Napoli gewonnen wurde, mit einer Gruppe neapolitanischer Ultras, die versuchten, sich dem deutschen Hotel Continental zu nähern, als die Operationen, Fans in die Busse zu bringen, um sie aus der Stadt wegzubringen, kurz bevorstanden Start.
Papierbomben auch nach dem Spiel
Eine Gruppe Neapolitaner zündete Papierbomben und warfen Steine. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein und schlug den Angriff zurück. Die Liga verlangt von der Bundesregierung Schadensersatz. Die Opposition zeigt mit dem Finger auf Innenminister Matteo Piantedosi: „Kommen Sie in den Gerichtssaal, um Bericht zu erstatten.“ Ein Tag der Gewalt und des Wahnsinns, der 15. März in Neapel. Straßen des historischen Zentrums verwandelten sich in ein Schlachtfeld, beschädigte Geschäfte, ein in Brand gestecktes Polizeiauto, neue Busse des öffentlichen Nahverkehrs mit eingeschlagenen Fenstern. Eine echte Guerilla, entfesselt von den Fans von Neapel und der Eintracht, eskortiert von Atalanta-Anhängern, mit denen sie verpartnert sind. Für die Stadt ein Tag zum Vergessen.
Und dann eine Flut von Kontroversen, mit Minister Piantedosi und dem Sicherheitsmanagement im Fadenkreuz. Viele fragen den Chef der Viminale, was schief gelaufen sei, die Liga will, dass die Bundesregierung den Schaden bezahlt, während Bürgermeister Gaetano Manfredi von „inakzeptablen Verwüstungsszenen“ spricht. Wir verurteilen aufs Schärfste die unaussprechlichen Taten derjenigen, die zu Protagonisten dieser Gewalt geworden sind, woher sie auch immer kommt“, sagte Manfredi und gab auch bekannt, dass er den deutschen Botschafter im Rathaus getroffen habe, „um gemeinsam die Taten zu verurteilen Gewalt und bekräftigen die starke Bindung zwischen Neapel und Deutschland». Aus Berlin kam die Verurteilung der Gewalt von Innenministerin Nancy Faeser, für die „Gewalttäter und Hooligans den Sport zerstören“.
Deutsche Presse gegen die Partnerschaft mit Atalanta
Scharfe Worte auch von der beliebten Bild-Zeitung, die unter der Überschrift «Champions-League-Schande in Neapel» den Eintracht-Fans vorwarf, die Stadt «gemeinsam mit den Atalanta-Hooligans» «verwüstet» zu haben. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung spricht von möglichen Verbindungen zwischen den Frankfurt- und Bergamo-Fans. Trotz des Verbots des Kartenverkaufs an Deutsche mit Wohnsitz in Frankfurt kamen immer noch Hunderte von Fans aus Deutschland nach Neapel – rund 600, so die Schätzung -, die mit dem Zug von Salerno und dem Flughafen in Capodichino kamen.
Die Zusammenstöße auf der Piazza Bellini
Die ersten Gewalttaten ereigneten sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch auf der Piazza Bellini, wo eine Gruppe von Fans Glasflaschen auf eine geschlossene Bar warf. Auch in der Nacht wurde entlang der Strecke zwischen dem Bahnhof und der Strandpromenade, wo sich eines der Hotels befindet, in denen sie untergebracht waren, ein Bus der deutschen Fans mit Feuerwerkskörpern beworfen. Den ganzen Tag über arbeiteten tausend Männer der Ordnungskräfte daran, der Fahndung durch die Neapolitaner zu entgehen. Erst am frühen Nachmittag beruhigte sich die Lage, als sich die Ausländergruppen dank des Regens auflösten und sich dann auf der Piazza del Gesu versammelten, doch genau hier brach plötzlich die Guerilla aus. Etwa 200 neapolitanische Fans, fast alle mit verhüllten Gesichtern und Helmen, kamen von der Via San Sebastiano und einigen angrenzenden Gassen herunter und sammelten unterwegs Steine und Flaschen. Vor der Kirche Gesù Nuovo, deren Fassade frisch restauriert ist, und der Basilika Santa Chiara brach Gewalt aus.