Rund 963.000 Menschen demonstrierten heute in Frankreich gegen die Rentenreform, berichtete das französische Innenministerium. In Paris gingen laut Polizei etwa 93.000 Menschen auf die Straße.
Die französischen Gewerkschaften veranstalteten ihren vierten nationalen Aktionstag gegen die geplante Anhebung des Rentenalters von 62 auf 64. Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron nennt die Reform notwendig, weil die Menschen in Frankreich immer älter werden.
Die Organisatoren der Proteste sagten, sie hofften auf eine Beteiligung von mehr als 1 Million Menschen, wie es am Aktionstag am 19. Januar der Fall war. Die linksradikale Gewerkschaft CGT geht davon aus, dass etwa eine halbe Million Menschen an Demonstrationen in der Hauptstadt teilgenommen haben. In ganz Frankreich wären es nach Angaben der Gewerkschaft 2,5 Millionen.
„Alle Sektoren flach“
Die Proteste verliefen überwiegend friedlich, obwohl in Paris unter anderem ein Auto und einige Mülltonnen angezündet wurden. Teilweise ging die Polizei auch mit Tränengas und Blendgranaten gegen Demonstranten vor.
Die Demonstrationen führten unter anderem zu verspäteten und annullierten Flügen aus Paris, weil mehrere Mitarbeiter der französischen Luftfahrtbehörde streikten. Diese Aufsichtsbehörde ist auch für die Flugsicherung zuständig.
Die Gewerkschaften haben in einer gemeinsamen Erklärung davor gewarnt, an einem weiteren Aktionstag am 7. März „alle Sektoren stillzulegen“, wenn die Regierung die Reformen nicht aufgibt.
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