In vielen der in der Ausstellung „Artemisia Gentileschi in Neapel“ gezeigten Gemälde taucht das Thema der Frau, die sich an dem Mann rächt, wieder auf. Der Künstler war aus Rom geflohen, nachdem er von Agostino Tassi vergewaltigt worden war

In vielen der in der Ausstellung „Artemisia Gentileschi in Neapel


Aldo Cazzullo (Foto von Carlo Furgeri Gilbert).

Lie Ausstellung des Jahres ist die auf Galerien von Italien in Neapelauf Via Toledo. Und es ist gewidmet Artemisia Gentileschiinsbesondere zu seinem Aufenthalt in Neapel.

21 seiner Werke werden ausgestellt, die das Gleichnis vom „Maler“ veranschaulichenwie sie genannt wurde (das Wort Malerin gab es nicht): Zum ersten Mal kann das italienische Publikum Meisterwerke wie die bewundern Heilige Katharina von Alexandria kürzlich von der National Gallery in London erworben; außerdem derselbe Heilige des Nationalmuseums in Stockholm oder der Judith und die Magd mit dem Kopf des Holofernes des Nasjonalmuseet in Oslo.

Dann sind hier die großen und seltenen öffentlichen Aufträge des Malers, ausVerkündigung von Capodimonte zu zwei der drei monumentalen Gemälde, die für den Chor der Kathedrale von Pozzuoli angefertigt wurden, die San Gennaro im Amphitheater Und Heiligen Proculus und Nicäaletztere für diesen Anlass restauriert.

Aber es gibt einen ebenso interessanten Aspekt, der über die ausgestellten Leinwände hinausgeht. Artemisia kommt nach langer Irrfahrt in Neapel anvon Florenz nach Venedig, am Ende einer endlosen Flucht aus seiner Stadt Rom.

In Rom hatte Artemisia malen gelernt, und er hatte die Gewalt von Agostino Tassi gekannt. In Rom war sie gefoltert worden: Denn damals wie heute war es oft das Vergewaltigungsopfer, das auf die Anklagebank kam. Artemisia gewann diesen Prozess; aber der Papst begnadigte den Verurteilten.

Auch hierfür Das Thema der Frau, die sich an dem Mann rächt, taucht in Artemisias Malerei wieder auf. Es war eine zutiefst ungerechte Gesellschaft, das wissen wir.

Wir erinnern uns weniger gerne daran, dass Frauen im Faschismus tatsächlich nicht arbeiten konnten, dass sie 1946 zum ersten Mal wählen durften, dass sie in den 1950er Jahren immer noch nicht in die Justiz eintreten konnten, dass die erste Frau erst im Jahr 1976 Ministerin wurde nach Abschaffung der ehelichen Autorität.

Der Ehrenmord gilt bis 1981, z Bis 1996 war Vergewaltigung ein Verbrechen gegen die Moral und nicht gegen die Person. Artemisias Werk und Leben sind mehr denn je der Kampf eines Pioniers.

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