WM-Briefing: Der arbeitslose Ronaldo schreibt Geschichte

1669360035 WM Briefing Der arbeitslose Ronaldo schreibt Geschichte


Am Donnerstagabend hat sich Cristiano Ronaldo in die Geschichtsbücher eingetragen. Sein Tor gegen Ghana – ein Elfmeter kurz nach der vollen Stunde – machte ihn zum ersten Spieler überhaupt, der bei fünf verschiedenen Weltmeisterschaften ein Tor erzielte.

Diese Leistung ist ein Beweis für sein anhaltendes Talent und für die Dauer seiner Herrschaft an der Spitze des Fußballs der Männer. Kein Wunder, dass er immer noch mit Lionel Messi darum wetteifert, der offizielle GOAT des Weltfußballs zu werden.

„Cristiano Ronaldo ist ein Phänomen“, sagte Portugals Cheftrainer Fernando Santos nach dem Spiel. „In 50 Jahren werden wir noch von ihm sprechen.“

Doch der 37-jährige Stürmer sucht Arbeit. Anfang dieser Woche wurde sein Vertrag mit Manchester United mit sofortiger Wirkung aufgelöst – die Folgen eines explosiven Interviews, das er Piers Morgan gegeben hat.

Nach dem Spiel am Donnerstag wurde er nach seiner Zukunft gefragt. Er wich aus. Er denkt jetzt nur noch an dieses portugiesische Team und die Weltmeisterschaft. „Der Rest spielt keine Rolle“, sagte er, bevor er die Pressekonferenz nach dem Spiel verließ.

Früher am Tag hatte Saudi-Arabiens Sportminister dazu beigetragen, die Zungen zu wedeln. Im ein Interview Bei der BBC wurde er gefragt, ob Ronaldo vielleicht von der saudischen Liga gelockt werden könnte. Immerhin hat das Golfkönigreich einen aggressiven Vorstoß in den globalen Sport unternommen.

„Alles ist möglich“, sagte Prinz Abdulaziz bin Turki Al Faisal. „Ich würde Cristiano Ronaldo gerne in der saudischen Liga spielen sehen.“

Messi hat bereits einen Deal zur Förderung des Tourismus in Saudi-Arabien. Vielleicht steht im nächsten Urlaubsprospekt eine Pauschalreise zu Ronaldo.

Was am Freitag im Auge behalten werden sollte: Katars letzte Chance auf Wiedergutmachung

Katars Torhüter Saad Al Sheeb verfehlt im ersten WM-Spiel der Mannschaft einen Schuss von Ecuador © AP

Katars Fußballambitionen wurden mit großem Aufwand in der Aspire Academy aufgebaut, einer hochmodernen Einrichtung in Doha mit Trainern, Sportwissenschaftlern und anderen Experten aus der ganzen Welt.

Das Projekt zum Aufbau eines konkurrenzfähigen Teams – mehr als ein Jahrzehnt in der Entwicklung – stand am Eröffnungstag des Turniers vor seiner größten Bewährungsprobe. Es war ein kläglicher Fehlschlag, als die Nationalmannschaft von Katar gegen Ecuador mit 0:2 verlor.

Auch ohne den verletzten Talisman Sadio Mané dürfte Senegal am Freitagnachmittag ein noch härterer Gegner sein. Aber für Katar ist dies ihre letzte Chance. Eine Niederlage hier würde ein vorzeitiges Ausscheiden garantieren und den Namen des Teams ins Rennen um die schlechteste Mannschaft des Turniers treiben. Katars langfristige Fußballambitionen könnten dann zur Diskussion stehen.

Spielplan:

Wales gegen Iran, 10:00 Uhr britischer Zeit/13:00 Uhr Doha-Zeit

Katar gegen Senegal, 13:00 Uhr britischer Zeit/16:00 Uhr Doha-Zeit

Niederlande gegen Ecuador, 16:00 Uhr britischer Zeit/19:00 Uhr Doha-Zeit

England vs. USA, 19:00 Uhr britischer Zeit/22:00 Uhr Doha-Zeit

Highlight am Donnerstag: Runde eins mischt das Rudel potenzieller Champions

Brasilien feiert ein Tor gegen Serbien

Nach wie vor Favorit Brasilien feiert den Treffer gegen Serbien © REUTERS

Wir haben jetzt gesehen, wie jedes Team sein erstes Spiel in Katar bestritten hat, mit ein paar Schocks auf dem Weg dorthin. Die Favoritenliste sieht dadurch etwas anders aus.

Brasilien bleibt die Mannschaft mit den meisten Rückhalt, die die Weltmeisterschaft gewinnt (vielleicht dank Richarlisons Wunder-Volleyball gegen Serbien). Aber hinter ihnen sitzen jetzt die Highscorer Spanien und England, beide mit 7/1. Knapp dahinter liegt Titelverteidiger Frankreich, der seinen eigenen beeindruckenden 4:1-Sieg gegen Australien einfahren konnte.

Mittlerweile ist Argentiniens Stern zumindest etwas gesunken. Sie sind jetzt 19/2, um zum ersten Mal seit 1986 wieder Weltmeister zu werden. Aber sie müssen ziemlich schnell loslegen: Eine Niederlage gegen Mexiko am Wochenende würde diesen Ambitionen zum Verhängnis werden.

Was Deutschland betrifft, so sind sie nach ihrer späten Niederlage gegen Japan nun mit 29/1 weit entfernt, um das Turnier zu gewinnen. Nachdem er 2018 in der ersten Runde ausgeschieden war, droht nun ein zweiter vorzeitiger Ausstieg in Folge.

Vollständige Ergebnisse:

Schweiz 1 Kamerun 0

Uruguay 0 Südkorea 0

Portugal 3 Ghana 2

Brasilien 2 Serbien 0



ttn-de-58

Schreibe einen Kommentar