Beamte aus Kanada, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten verließen das Treffen, als ein russischer Vertreter sprach, teilten Quellen der Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Aktion offenbarte wachsende Meinungsverschiedenheiten über die fortgesetzte Präsenz Russlands im Beratungsgremium.
Die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland hatte zuvor angedeutet, dass es bei den Treffen in Washington um die Unterstützung der Weltwirtschaft gehe. „Russlands illegale Invasion in der Ukraine ist eine ernsthafte Bedrohung für die Weltwirtschaft“, sagte sie auf Twitter. Sie fügte hinzu, dass Russland nicht teilnehmen sollte.
„Die Demokratien der Welt werden angesichts der anhaltenden russischen Aggression und Kriegsverbrechen nicht tatenlos zusehen. Heute haben sich Kanada und einige unserer demokratischen Partner aus dem G20-Plenum zurückgezogen, als Russland versuchte, einzugreifen“, sagte Freeland.
zu verurteilen
Ein Sprecher der britischen Delegation sagte, sie werde weiterhin mit Verbündeten zusammenarbeiten, um Russlands Krieg gegen die Ukraine aufs Schärfste zu verurteilen. Die Briten drängen auch auf eine stärkere internationale Koordination, um Russland zu bestrafen.
Berichten zufolge teilte US-Finanzministerin Janet Yellen den Anwesenden mit, dass sie die Anwesenheit eines hochrangigen russischen Beamten bei dem Treffen missbillige. Yellen soll eine von denen gewesen sein, die das Treffen verlassen haben, zusammen mit dem Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, sowie anderen.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, forderte unterdessen den russischen Beamten, den stellvertretenden Finanzminister Timur Maksimov, auf, eine klare Botschaft an Moskau zu senden. Ihrer Meinung nach muss der Krieg in der Ukraine sofort beendet werden.
Umstritten
In Washington treffen sich die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G20-Staaten. Russlands Invasion in der Ukraine hat Russlands Teilnahme an G20-Treffen umstritten gemacht. So forderte US-Präsident Joe Biden im vergangenen Monat den Ausschluss des Landes aus der G20.
Beim G20-Treffen am Mittwoch forderte Russland, den Dialog zwischen den Mitgliedsstaaten nicht zu politisieren. Laut der Nachrichtenagentur RIA warnte der russische Finanzminister Anton Siluanov die anwesenden Länder vor der Gefahr, das Vertrauen in das globale und monetäre Finanzsystem zu untergraben.