In der letzten Sitzung haben wir über das aktuelle Inflationsaufflammen gesprochen. „Denken Sie immer daran“, forderte er mich zum Nachdenken auf, „dass die Inflation ungleich verteilt ist: Während Luxusgüter generell ausgenommen sind, konzentriert sie sich auf Konsumgüter, mit der Folge, dass die Kaufkraft der weniger wohlhabenden Bevölkerungsschichten erodiert“. Aus dieser persönlichen Erinnerung ziehe ich eine wirtschaftspolitische Richtung, die sofort ausgegeben werden soll, um den weit verbreiteten Schwierigkeiten von Familien und Unternehmen entgegenzuwirken.
In Italien wird die Inflation derzeit von Istat auf 6,5 % geschätzt. Es ist der höchste Wert seit nunmehr drei Jahrzehnten. Es ist keine Nachfrageinflation und wurde nicht durch Preisindexierung und kontinuierliche Lohn-Preis-Steigerungen ausgelöst. Vielmehr resultieren sie aus gestiegenen Rohstoffkosten und Engpässen auf der Angebotsseite. Um diesen Kaufkraftverlust zu beheben, ist es eine ausgezeichnete Intuition, die uns zu dem von Tarantelli inspirierten Pakt von Ciampi aus dem Jahr 1993 zurückführt, der auf Gewerkschaften-Unternehmen-Staat abzielt, um der Inflation eine Lohnmäßigung entgegenzusetzen, den Neustart von Investitionen und die Eingriffe des Staates in Einkommen und Kaufkraft. Diese tugendhafte Synergie, in der alle zum Erreichen dieses gemeinsamen Ziels beitragen mussten, führte vor allem zu Lohnzurückhaltung, während es an der Wiederbelebung der Investitionen und damit am Produktivitätswachstum mangelte. Wir schätzen diese Erfahrung und konzentrieren unser politisches Handeln auf drei Linien:
a) Eine angemessene Einkommenspolitik, die darauf abzielt, das Realeinkommen der Arbeitnehmer zu stützen, durch die Subventionierung von Ausgaben für Energie, Transport, Wohnung, Kindererziehung, die den niedrigsten Einkommen vorbehalten sind und, wenn überhaupt, durch steuerliche Rückvergütung gespeist werden, was sofortige Rabatte ermöglicht und nicht mehr nur Abzüge, die an die Steuererklärung zurückgesendet werden.
b) Eingriffe zur Reduzierung des Steuer- und Abgabenkeils, die zu einer Erhöhung der Nettolöhne führen würden, aber auch der Kostensenkung für die Unternehmen dienen könnten.
c) Anreize für Unternehmen für „grüne“ und „kapitalintensive“ Investitionen zur Steigerung der Arbeitsproduktivität.