Nicaragua bricht diplomatische Beziehungen zu den Niederlanden ab: „Sie beleidigen weiterhin unsere Familien“

In der Erklärung wird „dem Königreich der Niederlande“ vorgeworfen, „wiederholt aufdringlich, eingreifend und neokolonial“ gewesen zu sein. Grund für den Schritt wäre ein Besuch der niederländischen Botschafterin in der Region, Christine Pirenne, die von Costa Rica aus arbeitet. Sie soll „die Nicaraguaner angesprochen haben, als wäre Nicaragua eine niederländische Kolonie“, sagte Präsident Daniel Ortega. Er verwies auch auf die Entscheidung der Niederlande im Jahr 2018, die Investitionen in den Bau eines Krankenhauses in der Stadt Bilwi einzustellen.

Laut Ortega haben die Niederlande „nicaraguanische Familien beleidigt und beleidigen sie weiterhin, mit Drohungen und der Einstellung von Arbeiten für das Gemeinwohl, wie Krankenhäusern für indigene Völker und Menschen afrikanischer Abstammung“. In der Erklärung der nicaraguanischen Regierung heißt es weiter: „Die anhaltende Offensive der Vertreter dieser neokolonialen und pro-imperialistischen (niederländischen, Anm. d. Red.) Regierung zwingt uns zu dieser Maßnahme, die wir mit Ehre und Würde verteidigen werden.“

Das niederländische Außenministerium konnte am Samstagmorgen nicht auf den Schritt des zentralamerikanischen Landes reagieren. Unser Land hat in Nicaragua keine Botschaft mehr, nur noch ein Konsulat in Managua.

Nicaragua mag die Vereinigten Staaten auch nicht besonders. Der neue amerikanische Botschafter Hugo Rodriguez beispielsweise darf das Land nicht betreten, wie sich am Freitag herausstellte. Die Regierung in Managua hat ihm die Einreise wegen früherer Äußerungen zu Nicaragua verweigert. Zum Beispiel nennt Rodriguez Nicaragua einen „Pariastaat“ in der Region und nennt Ortega einen Diktator.