Die Inflation in Spanien ist sehr hoch und liegt jetzt jährlich bei über 10 %. Dadurch geraten viele Spanier in finanzielle Probleme. Die Gratis-Zug-Abos sollen etwas entlasten.
Die Monatskarten sind für Einwohner des Landes bestimmt und nur für Nahverkehrszüge und Intercity-Züge auf Mittelstrecken gültig. Lange Zugfahrten und einzelne Zugfahrten mit der spanischen Bahngesellschaft Renfe müssen weiterhin bezahlt werden. Renfe rechnet damit, dass mit den kostenlosen Monatskarten insgesamt rund 75 Millionen Freifahrten gemacht werden. Darüber hinaus gewährt Spanien einen Rabatt auf andere öffentliche Verkehrsmittel. Insgesamt kostet das rund 221 Millionen Euro.
Auch deutsche Schritte
In diesem Sommer hatte Deutschland ein ähnliches System von 9-Euro-Zugtickets, das unbegrenzte Fahrten mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln außer Hochgeschwindigkeitszügen ermöglichte. Diese Tickets waren sehr beliebt. Rund 52 Millionen wurden verkauft und weitere 10 Millionen normale Bahn-Dauerkarten waren vorübergehend günstiger.
Wegen der günstigen Fahrkarten wurde nach Angaben der deutschen Verkehrsbetriebe rund ein Zehntel weniger mit dem Auto gefahren. Damit würden die jährlichen CO2-Emissionen von fast 388.000 Autos eingespart. Kritiker argumentieren jedoch, dass die meisten Zugfahrten extra waren und keine Autofahrten ersetzten. Aufgrund der hohen Kosten wird dieses Arrangement, das am Mittwoch seinen letzten Tag hat, vorerst nicht verlängert.