Dies ist die Meinung verschiedener Quellen rund um die Stickstoffkonsultation. Die acht großen Bauernorganisationen, darunter auch LTO Nederland, erwägen noch, das Angebot anzunehmen. Allerdings stehen die Vorzeichen nach Angaben der Beteiligten deutlich günstiger als am Dienstagmorgen. Die Landwirtschaftsverbände gaben damals an, ein erneutes Treffen mit Remkes abzulehnen.
In einer neuen Agenda hat Remkes Platz gemacht für Diskussionen über die rund dreitausend PAS-Detektoren, also Firmen, die wegen der Stickstoffkrise seit drei Jahren eingesperrt sind. Auch der politisch gewählte Termin 2030 statt 2035 kann diskutiert werden, um die Ziele der Regierung zu erreichen. Remkes gibt auch Raum für eine Diskussion über Innovationen zur Reduzierung von Stickstoffemissionen.
Bauernverbände forderten bisher, dass sich das Kabinett in diesen Punkten erst einmal bewegen müsse, um überhaupt neue Verhandlungen aufnehmen zu können. Die Frage ist, ob das Kabinett am Mittwochvormittag dafür Raum bietet. Kabinettsintern forderte der CDA einen Ausstieg aus dem Jahr 2030, doch offiziell hielt Ministerpräsident Rutte stets an der höchst umstrittenen Politik seines Parteikollegen Van der Wal fest.
Am Dienstagmorgen wurde bekannt, dass Van der Wal „Hausaufgaben“ gemacht habe, aber den Bauernverbänden schien noch völlig unklar, ob das Kabinett eine Annäherung herbeiführen wolle. „Wir sehen in dieser Einladung und auch sonst keinen Hinweis darauf, dass das Kabinett wirklich in Punkten vorangeht, die für uns entscheidend sind“, schrieb der Vorsitzende Bart-Jan Oplaat von der niederländischen Gewerkschaft Geflügelzüchter am Dienstagmorgen an Remkes.
Patt
Die Frage ist, ob ein Gespräch am Mittwoch beginnen kann, das große Misstrauen zwischen der Landwirtschaft und Den Haag zu beseitigen. Remkes wurde ernannt, als Anfang dieses Sommers nach der Veröffentlichung der Stickstoffkarte durch Minister Van der Wal heftige Bauernproteste ausbrachen. Ministerpräsident Rutte bewertete die Karte später als „Zucken“, von einer Annäherung des Kabinetts war dennoch keine Rede.
Sollte Remkes‘ Vermittlungsversuch scheitern, besteht die Chance, dass es erneut zu Bauernprotesten kommt.