Heute früh brach der Bulle aus einem Stall eines Bauernhofs auf dem Ehringveld in den Außenbezirken von Westendorp, in der Nähe von Doetinchem, los. Gegen 12 Uhr wurde von der Polizei eine Bürgernetzmeldung verschickt, um die Menschen zu warnen, das Tier nicht selbst zu fangen, sondern die 112 anzurufen, wenn der Bulle bemerkt wird.
Die Stärke des Achterhoek ’naoberschap‘ wird an diesem Tag schnell klar; so mancher bauer aus dem dorf springt auf den traktor und hilft dem aufgeregten besitzer, das tier zu finden, bevor es womöglich großen schaden anrichten kann. Bisher ohne Ergebnis. Verständlicherweise will der Besitzer des männlichen Rindes während der Durchsuchung nichts zu dem unangenehmen Vorfall sagen, der für viel Unannehmlichkeiten und Unruhe sorgt.
Tipp
Polizeiautos und Motorräder fahren heute Nachmittag in der Nähe des Stalls hin und her, wo sich das Tier losgerissen hat. Aber zu Beginn des Nachmittags zieht die Gruppe in den benachbarten Bovenstalweg und die Krommestraat, wo die Suche mehrere Stunden dauert. „Dort in der Nähe des Mais wurde das Tier zuletzt gesehen. Jemand hat uns einen Tipp gegeben“, sagt der Schwiegervater des Besitzers von seinem Volvo, den er in der Krommestraat geparkt hat. „Aus dem Auto auszusteigen ist jetzt nicht klug“, sagt der Achtzigjährige, der von seinem Enkel telefonisch über die neuesten Entwicklungen informiert wird.
Wenig später kommt die Polizei vorbei und fordert jeden Passanten, Helfer und Interessenten auf, auf dem Traktor zu bleiben oder nach dem Auto zu suchen, da das 1200 Kilo Tier „lebensgefährlich“ werden kann. Diese Gefahr wurde heute Morgen deutlich, als zwei Bullen in der Nähe einer Kuh in der Brunft wild wurden, den gesamten Stall niederrissen und dann ausbrachen. Einer der beiden Bullen und die Kuh wurden schnell zurückgenommen, doch der noch flüchtige Bulle – einer französischen Fleischrinderrasse – sprang sogar über das Auto und ein hastig gespanntes Drahtgeflecht, das als Notsperre diente.
Anästhesie
Eine Suche mit Drohnen über dem Mais nach möglichen Spuren der Bestie hat bisher nichts ergeben. Die Polizei hofft jedoch, den Stier heute Nacht mit einem Betäubungsgewehr treffen zu können. „Ein Tierarzt steht bereit, um das Tier mit einem Karabiner zu erschießen, wenn die Betäubung keine Wirkung zeigt. Auch eine Schrotflinte mit Hagel reicht in so einer Situation nicht aus“, sagt einer der Bauern, der mit einer großen Gruppe von Anwohnern eine spezielle App-Gruppe gegründet hat, um sich an diesem Tag gegenseitig gut zu informieren.