Wenn die Preise für Gas und Strom in den nächsten Monaten in die Höhe schießen, können Heimarbeiter viel Geld sparen, indem sie die Wärme des altvertrauten Arbeitsumfelds aufsuchen. Laut Preisvergleichsseite Uswitch lassen sich damit schnell 60 Euro pro Woche sparen.
In keinem europäischen Land war das Arbeiten von zu Hause aus während und nach der Pandemie beliebter als in Großbritannien. Für viele Mitarbeiter verbesserte es die Lebensqualität. Sie mussten nicht mehr in überfüllten Berufsverkehrszügen sitzen oder stehen. Es hat auch viel Geld gespart. Öffentliche Verkehrsmittel sind auf der Insel teuer, besonders während der Hauptverkehrszeit. Bei den Versicherungsunternehmen in der Londoner City gehen laut dem Beratungsunternehmen Advanced Workplace Associates nur 18 Prozent der Angestellten Vollzeit ins Büro.
Im vergangenen Jahr versuchte die Regierung erfolglos, dieser Homeoffice-Kultur ein Ende zu bereiten. Kommende Gas- und Strompreiserhöhungen werden dafür sorgen. Denn wer ab Januar den ganzen Tag von zu Hause aus arbeitet, muss 209 Euro pro Woche für Energiekosten aufwenden. Die Vergleichsseite geht davon aus, dass Heimarbeiter pro Tag 25 Prozent mehr Strom und 75 Prozent mehr Gas verbrauchen. Dazu kommen noch weitere Kosten, wie z. B. eigener Tee und Kaffee. Und Toilettenpapier.
Im Vereinigten Königreich ist die Inflation wie in den Niederlanden jährlich auf über 10 Prozent gestiegen. Für die Briten war der letzte Monat das erste Mal seit den frühen 1980er Jahren, dass die Währungsabwertung dieses Niveau überschritt. Da dies vor allem die Nachwirkungen der Lockdown-Maßnahmen und finanzieller Covid-Hilfen betrifft, dürfte die Inflation bald wieder sinken. Am 1. Oktober findet die künstliche Begrenzung der Energierechnung jedoch ein jähes Ende. Dann sinkt die Preisobergrenze und die Energiepreise können um Hunderte von Pfund steigen.