Sanktionen werfen die russische Wirtschaft um Jahre zurück

Im zweiten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent gesunken. Es war das erste volle Quartal seit dem Einmarsch Russlands in die benachbarte Ukraine im Februar. Seitdem wird die russische Wirtschaft von den vielen westlichen Sanktionen hart getroffen.

Die Strafmaßnahmen und die Entscheidung vieler westlicher Unternehmen, dem Land den Rücken zu kehren, haben bereits die Warenimporte und -exporte in Russland verringert, während die Inflation auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten gestiegen ist. Russische Haushalte kaufen auch weniger und sparen in unsicheren Zeiten mehr.

Dennoch sei der Rückgang nicht so schlimm wie zuvor erwartet, berichtete die russische Zentralbank. Die Prognose lautet jedoch, dass sich die Malaise in den kommenden Quartalen verschärfen wird. Der Tiefpunkt der Krise wäre dann irgendwann in der ersten Hälfte des nächsten Jahres erreicht. Danach sollte die russische Wirtschaft ausreichend an die neue Situation angepasst sein, damit das Wachstum wieder aufgenommen werden kann.

Bei der Notenbank wird aber auch ein sogenanntes Risikoszenario berücksichtigt, bei dem sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter verschlechtern und die russischen Exporte durch zusätzliche Sanktionen weiter unter Druck geraten. In diesem Fall könnte der Einbruch im nächsten Jahr tiefer ausfallen als während der globalen Finanzkrise 2009, und das Wachstum würde erst 2025 zurückkehren.

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