Ecolo will jedem jungen Menschen im Alter von 25 Jahren ein „allgemeines Solidaritätskapital“ von 30.000 Euro schenken. Das war einer der Vorschläge an diesem Wochenende beim „Sozialkongress“ der französischsprachigen Grünen in Brüssel.
Der Vorschlag für universelles Startkapital über 25 Jahre würde 2,5 Milliarden Euro kosten und könnte laut Ecolo durch eine 1-Prozent-Steuer auf das Vermögen der Superreichen finanziert werden. „Die KU Leuven hat berechnet, dass diese Intervention 6 Milliarden Euro generieren würde. Unser Vorschlag ist, die Hälfte davon jungen Menschen zuzuweisen“, sagt Ecolo-Co-Vorsitzender Rajae Maouane, der den Vorschlag in der französischsprachigen Zeitung DH erläuterte.
Mit dem Geld könnten junge Menschen beispielsweise „Projekte starten, eine Ausbildung beginnen oder in den Zugang zu Wohnraum investieren“. „Das ist gut für den jungen Menschen, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes“, erklärt Maouane.
Serie vorschlagen
Der grüne Vorschlag kommt zu einer Reihe von Vorschlägen anderer Parteien hinzu. So hatte sich der PS-Vorsitzende Paul Magnette zuvor für die Idee eines Grundeinkommens für Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren ausgesprochen. MR-Vorsitzender Georges-Louis Bouchez sprach zuvor von einem „Jugendcamp“ von 25.000 Euro für Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren, ein Vorschlag, der dem Ecolo-Vorschlag nahe zu stehen scheint, bei dem es aber Auflagen gibt. Das Geld muss beispielsweise für ein Studienprojekt, den Erwerb einer Erstwohnung oder die Aufnahme einer gewerblichen Tätigkeit verwendet werden. Schließlich plädiert die Partei Les Engagés, der ehemalige cdH, für ein monatliches Beteiligungseinkommen von 600 Euro für alle über 18 Jahre.
Der Vorschlag des „universellen Solidaritätskapitals“ war nur einer der Vorschläge auf dem Ecolo-Kongress. Die frankophonen Grünen brachten auch Vorschläge zum Wohngeld, zur Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse und zum Recht auf ein Sabbatjahr oder Sabbatjahr für alle während ihrer Karriere auf den Weg. „Denn wenn wir wollen, dass jeder das Recht auf ein erfülltes Leben hat, zählt nicht nur Geld, sondern auch die Zeit muss kollektiv neu verteilt werden“, sagte Co-Vorsitzender Jean-Marc Nollet.
Alle Vorschläge sollen weiter verfeinert und in das Parteiprogramm für die Wahlen 2024 aufgenommen werden.
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